Wir alle werden in unserem Alltag von unseren Glaubenssätzen beeinflusst. Ich werde dir zeigen, wie du deine negativen Glaubenssätze erkennen und endlich auflösen kannst. Und das in nur 3 einfachen Schritten.

 

Den Ursprung der Glaubenssätze erkennen

Ich glaube fest daran, dass jeder von uns eigentlich immer authentisch  sein möchte. Aber leider fällt es den meisten von uns unglaublich schwer uns selbst so zu zeigen, wie wir sind. Warum das so ist?  Falsche Glaubenssätze lassen uns denken, dass wir nicht richtig sind, nicht gut genug etc.

Diese sind natürlich nicht einfach aus dem Nichts entstanden, sie sind ein Resultat deines Umfelds und deiner ErfahrungenIn der Kindheit sind wir noch sehr beeinflussbar, alles was die Menschen um uns rum tun, kann uns prägen. Dabei muss es gar nicht immer sein, dass diese Menschen z.B. deine Eltern dich bewusst in eine Richtung gedrängt haben, vielleicht haben sie dir auch einfach nur etwas vorgelebt. Oder du hast ein bestimmtes Verhalten von ihnen anders interpretiert.

Manchmal kann es auch nur eine einzige Erfahrung sein, die dazu führt einen Glaubenssatz zu entwickeln. Gerade, wenn du dir nicht schnell wieder das Gegenteil beweist. 

Stell dir dein Inneres wie ein Schloss  mit tausenden Räumen vor. Als Kind hatten wir Lust sie alle zu entdecken, auch die dunklen Kerker und trostlosen Räume waren willkommen. Irgendwann haben wir dann aber gelernt diese Räume zu verschließen, weil wir gemerkt haben, dass wir dafür keine Liebe und Anerkennung bekommen. Also schlossen wir viele dieser Räume ab und leben nun in einer kleinen 2-Zimmer Wohnung. Aus diesem Szenario haben sich bei uns Glaubenssätze manifestiert die uns oft daran hindern unser wahres Ich nach außen zu tragen.            

Was sind Glaubenssätze überhaupt?

Bevor ich jetzt aber weiter darauf eingehe, wie du diese Glaubenssätze erkennen und auflösen kannst, ist es wichtig erst einmal zu definieren, was Glaubenssätze eigentlich sind.

Es sind Annahmen über uns selbst, unser Umfeld und das Leben im Allgemeinen. Sie haben einen großen Einfluss darauf, wie wir Dinge sehen und interpretieren. Wir können sie auch als unsere ganz persönliche Wahrheit beschreiben, die unser Denken, Fühlen und Handeln leitet. 

Manchmal können diese Ideen gut sein und uns voranbringen, manchmal sabotieren wir durch sie aber auch uns selbst und verhindern so, dass wir unser volles Potenzial entfalten. Oft sind wir uns dessen aber nicht mal bewusst.

Gerade dann, wenn wir sie nicht als Glaubenssätze erkennen, sondern sie für einen festen Bestandteil unserer Persönlichkeit halten, werden sie zum Problem. Sätze, wie „ich bin halt so, weil …“ benutzen wir dann als Ausrede, um nicht selbst die Verantwortung für unser Leben übernehmen zu müssen. Wir begeben uns lieber in die Opferrolle und suchen die Schuld bei früheren Ereignissen oder anderen Menschen.

Unterschiedliche Arten von Glaubenssätzen erkennen und auflösen

Generell lassen sich Glaubenssätze in vier Arten unterteilen. Wir unterscheiden zwischen negativen und positiven und teilen diese noch mal auf in Bezug auf die Welt oder in Bezug auf uns selbst.

Wir wollen uns hier mit den negativen beschäftigen und diese auflösen. Denn nicht die positiven Glaubenssätze blockieren und sabotieren unser Leben, sondern die negativen. Vielleicht fragst du dich auch gerade noch, warum du deine Glaubenssätze überhaupt auflösen sollst? Was deine Vorteile davon sind und was du genau davon hast, dich wirklich mal intensiv mit dir auseinander zu setzen

Glaubenssätze erkennen und auflösen verändert dein Leben

Du gewinnst emotionale Freiheit, denn du bist dann nicht mehr angewiesen auf deine erdachte Identität und kannst endlich über dich selbst hinauswachsen. Und auch von der Abhängigkeit von den Taten und  Meinungen Anderer kannst dich endlich befreien. Egal, was sie sagen oder tun, es wird dich nicht mehr so schnell triggern und dir immer seltener ein schlechtes Gefühl machen.

Ohne all diese einengenden Glaubensmuster wird dein ganzes Leben einfach schöner. Du wirst aufhören dich selbst zu sabotieren und kannst endlich frei entscheiden, welche Möglichkeiten du nutzen möchtest. Ich verspreche dir, du wirst mehr Spaß haben, dich trauen neue Dinge auszuprobieren und weit über deine bisher erdachten Grenzen gehen.

So entlarvst du deine eigenen negativen Glaubenssätze

Grundsätzlich lässt sich sagen, dass es viele verschiedene negative Glaubenssätze gibt.  Häufig liegen diesen alltäglichen Glaubenssätzen aber die folgenden  vier Hauptglaubenssätze zu Grunde:

  1. „Ich bin unzureichend. Ich bin nicht genug oder ich bin nichts wert.“
  2. „Ich bin machtlos.“ Und das bedeutet letztlich: „Ich bin machtlos, irgendetwas zu verändern.“
  3. „Liebe bedeutet Schmerz.“(z.B.: „Wenn ich jemanden liebe, werde ich verlassen. Ich werde betrogen. Der andere sticht mir ein Messer ins Herz. )
  4. „Meine Welt ist kein sicherer Ort.“

Falls du noch nicht wissen solltest, welcher dein Hauptglaubenssatz ist, habe ich dir hier eine Liste vorbereitet. Geh diese Liste einfach durch und notiere dir auf einem separaten Blatt Papier oder in deinem Notizbuch, alle Glaubenssätze, bei denen du das Gefühl verspürst: Oh ja, das stimmt. Handle hier ganz intuitiv und setz dich dabei nicht unter Druck. Druck ist ein schlechter Helfer bei der Bearbeitung deiner Glaubenssätze. 

Liste möglicher Glaubenssätze

Mögliche Glaubenssätze (viele hast du bestimmt schon gehört, sie bilden sich oft aus unseren Sprichwörtern):

  • Geld verdirbt den Charakter
  • Schuster, bleib bei deinen Leisten
  • Wer hoch hinaus will, kann tief fallen
  •  Bleib so, wie du bist
  • Man muss nur wollen, dann schafft man es auch
  • Ohne Fleiß kein Preis
  • Indianer kennen keinen Schmerz
  • Willst du erfolgreich sein, musst du positiv Denken
  • Wer wagt, gewinnt
  • Besser den Spatz in der Hand als die Taube auf dem Dach
  • Man kann nicht auf zwei Hochzeiten gleichzeitig tanzen
  • Wenn ich es nicht selber mache, passiert nichts
  • In unserer Familie macht man so etwas nicht
  • Sei charakterfest und bleibe, wie du bist
  • Frauen gehören hinter den Herd
  • Stress hält jung
  • Wenn er/sie mich wirklich liebt, würde er/sie sich so und so verhalten
  • Ich muss etwas leisten, um ein wertvoller Mensch zu sein, der geliebt wird

Falls dir noch weitere einfallen, schreibe sie gerne mit auf. Notiere dir hinter jedem Glaubenssatz, ob es einer über die Welt oder dich selbst ist. Versuche nun eine Priorisierung festzulegen. Ganz oben mit der Nummer 1 steht der Glaubenssatz, der dich am meisten triggert, dich am meisten verletzt und am häufigsten in deinem Leben sabotiert. Darunter notierst du dir in absteigender Reihenfolge die anderen negativen Glaubenssätze von dir. Sollte dir das schwer fallen, lies sie dir gerne einmal laut vor und schaue, wie du dich dabei fühlst.

Negative Glaubenssätze erkennen und auflösen lernen

Oft fällt es uns schwer, wirklich klar zu erkennen, ob es sich um einen negativen Glaubenssatz handelt, der unser Leben wirklich nachhaltig beeinflusst oder, ob es vielleicht nur Gedanken sind, die wir hin und wieder haben, die aber nicht tief in unserem Unterbewusstsein verankert sind. 

Hier ein paar Merkmale, an denen du erkennst, dass bei dir ein negativer Glaubenssatz gerade das Kommando übernommen hat:

  • Der Gedanke löst schlechte oder unangemessen euphorische Gefühle aus.
  • Du setzt dich mit dem Gedanken unter Druck oder wertest dich ab.
  • Du erhöhst mit Wenn-dann oder Entweder-oder-Konstrukten den Druck.
  • Du sprichst plötzlich sehr streng oder wie ein trotziges Kind.
  • Du überforderst dich in einem ungesunden Maß und setzt die Messlatte immer höher und höher.

Negative Glaubenssätze auflösen in 3 Schritten

Nachdem du jetzt deine negativen Glaubenssätze erkennen konntest und diese auch für dich priorisiert hast, geht es jetzt darum diese endlich auflösen zu können.

Schritt 1: Probleminventur

Lass dich ehrlich und wirklich auf diese Fragen ein. Nimm dir Zeit sie in der Tiefe zu beantworten. Das ist anstrengend und kann sich im ersten Moment nicht gut anfühlen. Das ist OK. Till Eulenspiegel soll einmal gesagt haben, er laufe lieber bergauf als bergab, weil er sich bei den Anstrengungen des Bergerklimmens schon auf den lockeren Abstieg freue. Der Abstieg des Berges ist das eigene Leben in neuer Lebensqualität.

Schnapp dir wieder Zettel und Stift und beantworte folgende Fragen für dich:

  • Mit welchen Problemen, schlägst du dich derzeit herum?
  • In welchen Situationen fühlst du dich nicht gut?
  • In welchen Situationen bist du voll leistungsfähig?
  • Was wünschst du dir anders an dir?
  • Was wünschst du dir anders in deinem Leben?
  • Was stört dich so sehr an anderen oder ihrem Leben, dass du dir wünschst, dass sie es ändern?
  • Woran denkst du, wenn du nachts wach liegst und / oder du dir Sorgen machst?
  • Was regt sich so richtig auf oder macht dich aggressiv?
  • Was macht dich schwach und / oder ohnmächtig?
  • Welche Träume traust du dich nicht zu träumen?

Nachdem du diese Probleminventur für dich durchgeführt hast, darfst du erst mal stolz auf dich sein. Es ist so toll, dass du dich mit all diesen Fragen auseinandergesetzt hast. Das erfordert Mut, nicht jede Frau stellt sich diesen Fragen wirklich.

Schritt 2: Vom Problem zum Thema

Die Probleme, die du aufgeschrieben hast, werden jetzt auf ihre tatsächlichen Themen hin betrachtet. Auf die Weise gewinnst du bereits ein gutes Stück Initiative zurück. Probleme sind einfach wie dicke Brocken, die uns im Weg liegen. Betrachten wir aber die Themen, sind sie plötzlich viel leichter und lassen sich mit Hilfe weitere Techniken viel besser bewegen.

Wie geht das jetzt? Versuche für jedes Problem eine Art Überschrift zu finden, die das gesamte Thema gut umreist. Ein Beispiel: Du hast notiert „Ärger mit meinem Chef“. Der Ärger kann daher rühren, dass du dich klein und unbedeutend fühlst, wenn er von oben herab mit dir diskutiert. Das Thema wäre dann: sich klein und dumm zu fühlen, wenn jemand von oben herab mit dir spricht.

Schau dir nun nochmal alle deine Probleme an und versuche aus ihnen Themen herauszubrechen und Überschriften zu finden. Es können aber auch situative oder chronische Themen genannt werden. 

Thema 1: _______________________

Thema 2: _______________________

Thema 3: _______________________

Anschließend gehst du die Themen durch und prüfst diese auf negative Glaubenssätze. Liegt ein negatives Verhaltensmuster vor? Wenn ja, welches oder welche? Notiere dir gern hinter deinen Themen, die negativen Glaubenssätze, die dabei hochkommen oder auftauchen. Wie fühlst du dich dabei? Gibt es einen Glaubenssatz der immer wieder auftaucht?

Schritt 3: Umformulieren

Nun ist es an der Zeit, deinen negativen Glaubenssätzen den Gar auszumachen und dich endlich emotional von ihnen zu trennen. Dafür musst du den Gedanken zulassen, dass das dieser negative Glaubenssatz nicht wahr ist und du bisher nur fälschlicherweise gedacht hast, er würde stimmen. Stell dir vor, wie du dein Bewusstsein jetzt für eine neue Möglichkeit öffnest dich selbst zu sehen.

Wir kehren den negativen Glaubenssatz jetzt nämlich einfach um. Dafür formulierst du den höchst möglichen neuen positiven Glaubenssatz für dich. Notiere dir auch diesen Schritt auf einem extra Zettel oder Blatt in deinem Notizbuch.

Beispiele:

Alter Glaubenssatz: Ich bin nicht gut genug.              
Neuer Glaubenssatz: Ich werde bedingungslos geliebt

Alter Glaubenssatz: Ich kann niemanden vertrauen.
Neuer Glaubenssatz: Ich traue mir selbst und der Welt und bin davon überzeugt, dass das Universum nur gute Erfahrungen für mich bereithält.

Jetzt ist es wichtig, dass wir uns wie Staranwälte verhalten. Wir müssen diesen neuen Glaubenssatz vor unserem inneren Richter verteidigen. Wir müssen dafür sorgen, dass dieser keinen Grund mehr findet, dem negativen Glaubenssatz weiterhin den Vorzug zu geben. Du musst die Verteidigerin für  dein neues Leben werden. 

Die alten Muster sind zu lange abgelaufen, deshalb brauchen wir Totschlagargumente, Argumente die wirklich viel zählen, damit sie von unserem System akzeptiert werden. Finde mind. 5 Argumente warum dein neuer Glaubenssatz wahr ist und schreibe sie auf.

Fehler beim Auflösen negativer Glaubenssätze vermeiden

Während meiner Coachings passiert es regelmäßig, dass die Frauen, das Gefühl haben ihre negativen Glaubenssätze endlich erkannt und aufgelöst zu haben und dann irgendwann doch wieder von ihren alten Fuck-Up Programmen eingeholt werden.Wenn du es schaffst diese drei Fehler zu vermeiden, wirst du nachhaltig emotionale Freiheit erlangen.

Einmal machen, dann ist gut
Natürlich wünschen wir uns, dass mit dem Erkennen und Umformulieren unserer negativen Glaubenssätze endlich alle alten Blockaden aufgelöst sind. Es ist aber ein Prozess, schließlich begleiten sie dich schon seit Jahren und können nicht innerhalb von Minuten alle verschwinden. Versuche einfach in jeder Situation, in der du dich getriggert fühlst, genau zu spüren, ob es sich wieder um einen unbewussten Glaubenssatz handelt oder nicht.

Alles richtig machen wollen
Wir Frauen neigen dazu perfekt sein zu wollen, das führt aber nur zu unnötigem Druck.Akzeptiere einfach, dass dich dein Glaubenssatz noch eine ganze Weile begleiten wird, auch wenn du bereits eine oder mehrere intensive Sessions mit ihm hinter dir hast.
Also, lass es locker angehen und hab vor allen Dingen Spaß dabei.

Du willst es nicht wirklich
Nur, weil alle anderen gerade total auf Persönlichkeitsentwicklung stehen, musst du es nicht auch tun. Bitte spür in dich hinein, ob DU gerade wirklich bereit bist etwas an deinem Leben zu verändern. Falls für dich gerade nicht der richtige Zeitpunkt ist, dann zwing dich nicht dazu, es würde sowieso nichts bringen.

Ausblick in die Zukunft

Wie fühlt es sich an, wenn du diesen neuen Gedanken Glauben schenkst? Wo in deinem Körper kannst du diese Gedanken fühlen? Was lösen sie in dir aus? Welche Möglichkeiten liegen darin, ab jetzt diesen neuen Gedanken zu glauben? Wie verändert sich dadurch vielleicht dein Verhalten und dein Leben?Wie kann dein Leben in 5 Jahren aussehen, wenn du weiterhin in deinen alten Glaubenssätzen gefangen bleibst? Wie wird dein Leben aussehen, wenn du nur noch den positiven Gedanken Raum gibts?

Ich hoffe, dass dir diese Tipps und Erklärungen geholfen haben deine Glaubenssätze endlich zu erkennen und mit den 3 Schritten aufzulösen. Noch mehr Tipps findest du in meinem ebook „Emotional frei als Frau“.

Solltest du Lust haben, noch weiter an diesem Thema zu arbeiten und dich mit anderen tollen Frauen darüber auszutauschen, dann komm in unsere #femaleasfuck Facebook Gruppe. Dort sind bereits 300 Frauen am Start und tauschen sich regelmäßig mit mir und untereinander über diese und weitere spannenden Themen aus.  In der Facebook Gruppe gebe ich außerdem jeden Sonntag eine Live Meditation, um uns alle noch mehr darin zu schulen achtsamer zu werden und uns bewusst zu machen, wie viel Liebe und Gutes in uns vorhanden ist. 

Ich freue mich dich dort zu sehen.

Deine Jessy