Gelassenheit lernen

Zu viel Stress spielt in der heutigen Zeit bei vielen Krankheiten eine große Rolle. Burnout und Depressionen können die Folge sein, aber auch körperlich kann anhaltender Druck uns krank machen. Ich verrate dir, wie du es ganz einfach lernen kannst mehr Gelassenheit in dein Leben zu bringen.

 

Dauerstress macht krank

Ich selbst kann auch ein Lied davon singen. Ich stand jahrelang so unter Strom, dass am Ende meine Blase komplett verrückt gespielt hat und ich eine fette kahle Stelle am Kopf bekam. Beides waren eigentlich deutliche Anzeichen dafür, mehr Gelassenheit zu lernen, um endlich mal wieder zur Ruhe zu kommen. Leider habe ich sie wirklich sehr lange ignoriert. 

Bis mir ein Arzt bei einer Untersuchung sagte, dass mein Cortisol Spiegel – das Stresshormon – am obersten Grenzwert angekommen sei und wenn ich so weitermachen würde, bald meine Nebennieren schlapp machen. Diese Schockdiagnose hat mich endlich wachgerüttelt und mich auf den zu mehr Achtsamkeit im Alltag geführt.

Dauerstress kann auch unseren Hormonhaushalt aus dem Gleichgewicht bringen. Nicht umsonst gibt es immer mehr Frauen die an einer Schilddrüsenüber – bzw. – unterfunktion leiden. Dadurch wird häufig auch das Gewicht massiv beeinflusst, was bei manchen von uns für noch mehr innerlichen Stress sorgt.

Auch der weibliche Zyklus wird durch die ständige Überforderung in Mitleidenschaft gezogen. Eine unregelmäßige Periode, sehr starke Blutungen oder PMS- Beschwerden können die Folge sein. Sogar Unfruchtbarkeit kann durch zu viel Stress verursacht werden. Besonders häufig treten auch Probleme mit der Verdauung auf. Blähung und Magenschmerzen kommen wahrscheinlich vielen von uns bekannt vor.

Wenn wir lernen ein bisschen mehr Gelassenheit in unseren Alltag zu integrieren, können wir auch viel gesünderes und damit meist auch glücklicheres Leben führen.                          

Rushing Woman Syndrom

In ihrem Buch „Rushing Woman“ nennt Dr. Libby Weaver sechs Anzeichen, an denen du erkennst, ob du zu der Gruppe der dauerhaft gestressten Frauen gehörst:

  1. ein schlechtes Kurzzeitgedächtnis
  2. Schlafprobleme
  3. leichte Reizbarkeit
  4. ständige Schuldgefühle, wenn man nur etwas zur Ruhe kommt
  5. erhöhter Kaffee- bzw. Koffeinkonsum
  6. Gefühl der Überforderung

Wenn du eines oder mehrerer dieser Gefühle kennst, dann kann Gelassenheit zu lernen wirklich ein Booster für deine Gesundheit werden.

Gelassenheit lernen – Alles nur eine Frage der Übung?

Natürlich können wir nicht einfach entscheiden, dass wir entspannter sind und sind es dann einfach auch. Ein bisschen Übung gehört natürlich auch dazu, es hat viel Achtsamkeit zu tun. Denn die Gründe warum wir aus unserer Haut fahren oder gestresst sind, haben wir uns schließlich auch über Jahre hinweg antrainiert. 

Ganz oft stecken dahinter auch veraltete innere Programme, Glaubenssätze, oder wie ich sie nenne Fuck-Up Programme, die dafür sorgen, dass wir uns einreden alles schaffen zu müssen. Perfekt zu sein und ja keine Aufgabe auf unserer To Do Liste zu skippen. Das kommt uns Rushing Woman einem Eingeständnis der Schwäche gleich und das wollen wir ja tunlichst vermeiden. 

Der erste wichtige Schritt um Gelassenheit zu lernen, ist es, wahrzunehmen, wenn du gestresst bist oder dich etwas aufregt. Das klingt total simpel? Ist es am Ende auch, leider fällt es uns im Alltag aber dennoch häufig schwer, wirklich zu reflektieren und uns klar zu machen, was der Auslöser für die negativen Emotionen und Gefühle ist.

Übung: Stressauslöser erkennen

Damit du gleich durchstarten kannst, habe ich hier eine wundervolle Übung für dich.: Identifiziere deine persönlichen Stressauslöser und notiere dir diese. Du kannst dafür super gern das kleine Worksheet nutzen, dass ich dir am Ende des Artikels eingefügt habe. 

Mögliche Stressauslöser können sein:

  • Bist du gestresst, wenn du zu spät in die Arbeit kommst? 
  • Regen dich Menschen auf, die zu langsam reden?
  • Wirst du getriggert, wenn du feststellst, das nicht alle Punkte auf deiner To Do Liste abgearbeitet sind?
  • Nervt es dich, wenn Leute auf dem Bürgersteig langsam vor dir laufen und einfach im Weg stehen?
  • Oder sind es vielleicht überfüllte Verkehrsmittel, oder Leute die dich anrempeln und dann auch noch böse angucken? 
  • …?
  • …?
  • …?

Es ist wirklich wichtig, dass du deine Auslöser bewusst machst und aufschreibst. 

Falls dir erst mal nur wenige Punkte einfallen, ist das auch kein Problem. Nach und nach werden immer mehr Punkte auf deiner Liste landen. Du kannst das gern über einen Zeitraum von einer Woche machen. Notiere dir einfach jeden Tag die unterschiedlichen Situationen, die dich genervt haben. Das Worksheet unterstützt dich dabei wunder. Lade es dir einfach runter und drucke es aus.

Meditation für gestresste Frauen – So geht es richtig

Jetzt da wir wissen, welche Faktoren den ungesunden Stress bei uns auslösen können, verrate ich dir, wie du es schaffst langfristig im Alltag entspannter zu sein.

Tipp 1: In die Tiefe gehen

Ich bin davon überzeugt, dass wir nur langfristig gelassener werden, wenn wir wirklich herausfinden, was uns regelmäßig dazu antreibt uns selbst zu stressen. Dafür können verschiedene Anteile in uns verantwortlich sein. Wenn du wirklich etwas ändern willst, solltest du dich mit deinen alten Glaubenssätzen und Druckmacher Anteilen auseinandersetzen. Denn nur wenn wir die Auslöser des Stress identifiziert haben und danach an der Quelle arbeiten, schaffen wir es wirklich nachhaltiger gelassener zu leben.

Tipp 2: Regelmäßige Reflexion 

Ein weiterer wichtiger Tipp ist in jedem Fall die regelmäßige Reflexion unseres Alltags. Was löst Stress aus? Warum fühle ich mich unter Druck gesetzt? Wieso reagiere ich ständig pampig und bin nervös? Wenn du dir diese Fragen über einen längeren Zeitraum bewusst beantwortest hast, kannst du dir überlegen, was du an deinem Alltag / Beruf / Beziehung / Umfeld ändern kannst, um gelassener zu werden.

Diese regelmäßige Reflexion bietet sich wunderbar in einer Morgenroutine an. Wenn du dir morgens Zeit nimmst und notierst, was dich am Tag zuvor genervt hat, kannst du eine Entscheidung treffen, heute etwas daran zu ändern. Am besten besorgst du dir dafür auch ein schönes Notizbuch um darin regelmäßig zu deine Gedanken festzuhalten. 

Ein Beispiel: Du warst bereits morgens früh in der Arbeit, bist dort schon gehetzt angekommen, weil du für die Vorbereitungen des Tages länger gebraucht hast, als normalerweise. In der ganzen Hektik hast du keine Zeit gehabt, dir noch etwas für das Mittagessen einzupacken. Deshalb gehst du in deiner kurzen Mittagspause noch schnell zum Bäcker und holst dir ein belegtes Brötchen und ein Schokoteilchen dazu – schließlich brauchst du nach dem ganzen Stress jetzt einfach etwas Süßes – und stopfst es dir schon auf dem Rückweg zum Büro rein. Das sind viele Situationen in denen du gestresst bist und dir aufgrund des Stresses auch noch unnötige Kalorien reinziehst, die dein Körper eigentlich nicht bräuchte. 

Was du anders machen könntest: Bereite dir am Abend in Ruhe dein Mittagessen für den nächsten Tag vor. Koch einfach ein bisschen mehr, so bist du auch gleich am nächsten Tag versorgt. Plane den nächsten Tag bereits am Abend und bereite alles für den Morgen vor (Kleidung, gepackte Handtasche, etc.). So nimmst du dir viele stressige Situationen und wirst den nächsten Tag viel gelassener angehen können.

Tipp 3: Bewusst Atmen

Diesen Tipp hast du vielleicht schon öfters gehört und das zu recht. Denn er ist die Wunderwaffe gegen Stress im Alltag. Wenn du dich das nächste Mal dabei ertappst, in einer stressigen Situation zu sein und dir die Gelassenheit fehlt, dann atme mindestens zehn mal tief ein und aus. Spür mal hin, wo in deinem Körper du deinen Atem wahrnehmen kannst. Hebt sich deine Brust? Bewegt sich dein Bauch? Sei ganz achtsam mit dir selbst. Wenn du kannst, weite diese zehn Atemzüge auf eine ganze Minute oder sogar fünf Minuten aus. Das bringt dich sofort ins Hier und Jetzt.

Dein Stresslevel wird geringer, deine Atmung geht gleichmäßiger. Dein Körper registriert dann, er ist nicht mehr in „Gefahr“ und muss kein Cortisol mehr ausschütten. Du wirst dich danach viel besser auf die Situation einstellen können und nicht, wie vielleicht sonst, einfach nur reagieren. Das hilft dir ganz aktiv dabei entspannt und gelassen zu bleiben. Denn oft triggern uns Situationen oder Menschen, obwohl es sich von weiter weg betrachtet, eher um Kleinigkeiten handelt. 

Mein Extra Tipp:

Meditation ist ein wundervoller Weg um zu entspannen und wirkliche Gelassenheit zu lernen. Ich praktiziere selbst schon lange und habe dir deshalb auch eine wundervolle Meditation kostenlos hier zur Verfügung gestellt.

Lust auf noch mehr Tipps?

Noch mehr Content zu den Themen Glaubenssätzen, Stressabbau und Achtsamkeit findest du regelmäßig auf meinem Blog. Schaue gerne auch mal bei meinem Instagramprofil oder bei Facebook vorbei. In der #femaleasfuck Facebook Gruppe kannst du dich außerdem mit gleichgesinnten Frauen austauschen.Zusätzlich findet dort jeden Sonntag eine Live Meditation statt, vielleicht ein guter Anfang für dich mehr Gelassenheit zu lernen.

Ich würde mich freuen, wenn du mal vorbeischaust.

Deine Jessy

 

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